Colosseum – what a band

Das 1971 erschienene Colosseum – live ist für mich eines der besten Jazz-Rock Alben überhaupt. Gestern konnte ich die Band nach all den Jahren tatsächlich einmal live erleben – einfach super.

Hier die Fotos vom Konzert in Winterbach bei Stuttgart. Das Konzert war total voll, das Publikum begeistert (Jon Hiseman: „Winterbach – o my god!“ …). Die Jüngsten sind sie ja nicht mehr – auch nicht das Publikum. Aber das tut der Sache keinen Abbruch, im Gegenteil.

Colosseum live at Winterbach

Diese Band gefällt mir besonders, weil sie Ausnahmemusiker vereint, die ihre Fähigkeiten zu einem hervorragenden Gesamtergebnis vebinden und dabei doch ihren Charakter und ihre Stärken bewahren.

  • Jon Hiseman – ich halte ihn für einen der weltbesten am Schlagzeug. Er legt ein virtuos gespieltes Fundament. Leider war er so hinter dem Schlagzeug versteckt, dass ich kaum ein Bild von ihm bekommen habe.
  • Barbara Thomson – Sie beeindruckt mich besonders. Sie ist gezeichnet von ihrer Krankheit und spielt doch technisch perfekt mit viel Emotion. Selten habe ich ein Saxofon so gehört. Sie hat ja Dick Heckstall Smith ersetzt. Ohne dessen Leistungen schmälern zu wollen – sie ist weniger gewaltig (oder gewalttätig).
  • Mark Clarke am Bass: Auf der Bühne eher unauffällig, aber im rechten Moment setzt er mit dem Bass und auch mit seinen Gesangseinlagen wichtige Akzente.
  • David Clemson an der Gitarre – er zählt für mich zu den Besten seines Fachs. Gelassen, aber virtuos beherrscht er das Instrument und gibt dem Auftritt eine besondere Note.
  • Dave Greenslade – wirkt unscheinbar, ich weiß nicht wie gut er technisch an der Orgel wirklich ist – aber das ist nicht die Frage. Wichtig ist, was aus der Box kommt und das hat viel Gefühl, ist was ganz Besonderes – nein nicht Synthesizer einfach nur Orgel – einfach mal anhören.
  • Nicht zuletzt Chris Farlowe – der stimmgewaltige Sänger, der auch in seiner Körpersprache gewaltig ist – sehr vielseitig, virtuos in der Stimme, schon stark, was er alles rausholt.

Diese Musiker verbinden sich zu einem perfekten Ganzen – vor allem auf den Live – Alben – (z.B. Live 05) allesamt besondere Höhepunkte.

Ich konnte nur von einem Punkt (zugegebenermaßen ein hervorragender Standpunkt) fotografieren. Besonders von Barbara Thomson war es daher schwierig gute Aufnahmen zu kriegen.

Alle Bilder mit 5d ISO 1600; 24-70 f2.8 L USM bzw. 70-200 f2.8 L USM. RAW entwickelt mit Lightroom.

Kommentar von Uli Vogel am 16.11.2010

ja, ein Klasse Live-Album, das zusammen mit „eat a peach“ der Allman Brothers meine Jugend versüsste. Schon damals war Chris Farlowe unüberhörbar und auch sofort identifizierbar. Einfach Klasse.

Allerdings, so muss ich mich outen, hielt ich damals Mr.Ginger Baker für den innovativeren. Spätestens der Livemitschnitt aus dem Beatclub seiner Band „Airforce“ zeigte, was es bedeuten kann, wenn 2 Arme und 2 Beine unabhängig voneinander, jedoch intuitiv und „grooveig“ ineinander abbeiten, wenn hier der Begriff Arbeit erlaubt sei.

Was ich besonders toll finde, ist die Tatsache, daß sich Collosseum als Band noch so jung anfühlt, trotz der spürbaren Reife und Erfahrung. Und, last not least, sie noch zusammen auftreten und uns noch immer die Zeit zu versüssen wissen.

danke dafür

Kommentar von bwl21 am 16.11.2010

Das fand ich damals auch. Aber wenn ich G.B. heute höre und mit J.H. vergleiche – da liegen doch Welten dazwischen.

-b

Kommentar von Thomas am 20.11.2010

Hallo!

Tolle Fotos hast du da von Colosseum gemacht! Eigentlich wollte ich auch zur diesjährigen Tour, bin aber leider krank geworen.

Für mich zäh.t Colosseum zu den allerbesten Livebands. Ist schon wahnsinn, was die für ein technisch perfektes Feuerwerk zaubern.

Danke für die Fotos!

Neuer Kommentar