Birkenkopf – ein Fotoprojekt

Ausglöst durch eine spezifische Anfrage war ich heute früh auf dem Birkenkof bei Stuttgart zu einem Fotoprojekt. Eigentlich wollte ich nur ein bestimmtes Motiv machen – das Kreuz über Stuttgart. Doch dann blieb ich einige Zeit dort und habe vieles andere auch bewegt und fotografiert. Ich habe schon lange kein solches Fotoprojekt mehr gemacht.

Eigentlich beginnt ein solches Projekt mit der Konzeption zu Hause. Aber heute war es anders, das Projekt ist vor Ort entstanden.

Stadt unter dem KreuzStadt unter dem Kreuz

Das Kreuz steht über der Stadt. Wir sind in einer zunehmend säkularisierten Welt. Hoffentlich treiben wir nicht ins Unglück, wenn wir uns auf uns selbst stellen.

keine bleibende Stadtkeine bleibende Stadt

Die Trümmer, das Kreuz und der Blick auf die Stadt Stuttgart. Eine blühende Stadt und doch fragil. Das erinnert an das Bibelwort für das nächste Jahr: Wir haben hier keine bleibende Stadt, sondern die zukünftige suchen wir.
(Hebräer 13,14)

ER neigt sich zu unsStadt unter dem Kreuz (3)

Durch die Verzerrung des Weitwinkels, neigt sich das Kreuz der Stadt zu – Wie die Gnade Gottes die sich über uns neigt.

Suchet der Stadt bestesSuchet der Stadt Bestes

Das Kreuz steht über der Stadt. Wir leben in einer Zeit, die alles für machbar hält. Zum Glück gibt es Menschen, die für die Stadt beten. Diese Aufnahme ist allerdings gestellt …

Einsam in StuttgartEinsam in Stuttgart

Wie viele Menschen sin alleine in unserer Stadt!

BeschirmtBeschirmt

Ein Ehepaar, wohl beschirmt schaut auf ihre Stadt, intensiv besprechen Sie etwas, die ausgestreckte Hand deutet das an. Vielleicht suchen sie ihre Wohnung als Bürger der Stadt. Es ist wirklich auch ein herrlicher Ausblick von da oben.

DürreDürre

Es gibt verschiedene Dürrezeiten in unserem Leben, persönliche und auch für eine ganze Stadt oder gar ein ganzes Land. Der Baum wird im Frühjar wieder treiben. Aber es gibt es Trümmer mit denen kann man (und muss man auch) leben lernen, aber weg bekommt man sie nicht mehr. Das sollten wir uns eingestehen. Aber auch diese Trümmer können uns Anstoß zur Dankbarkeit sein.

DAS Zeichen der HoffnungDAS Zeichen der Hoffnung

Aus der Noah – Geschichte kennen wir den Regenbogen. Es war mir ein besonderes Geschenk, dass dieser Regenbogen erschien, als ich schon gehen wollte. Wie die junge Frau im Vordergund in der Karte Orientierung sucht, so brauchen wir auch Orientierung für unser Leben. Und zwar brauchen wir Orientierung, die uns Hoffnung gibt. Das sehe ich im Symbol des Regenbogens.

Aber da ist ja noch mehr. Kreuz und Regenbogen sind für mich zwei Hoffnungszeichen. In der Bibel sind Kreuz und Regenbogen die Zeichen des Bundes Gottes mit den Menschen, Alter Bund und Neuer Bund. Da musste ich nun doch noch etwas dran bleiben …

Zwischen Himmel und ErdeZwischen Himmel und Erde

„Wo die Balken sich kreuzen ist der Ort, wo sich Himmel und Erde berühren in dir“ … Das Lied kam mir gleich in den Sinn, als ich diesen Aufnahmestandpunkt suchte – und fand.

Das ist die Gelegeneheit nun einfach sich dieses Lied mal anzuhören und dabei dieses Bild noch etwas zu betrachten … Andrea und Albert Frey – zwischen Himmel und Erde

Am Fuße der HoffnungAm Fuße der Hoffnung

Der Regenbogen endet am Fuß des Kreuzes – dort wo Hoffnung gegründet ist. Ich finde übrigens die Proportionen des Kreuzes etwas ungewöhnlich – Der Querbalken ist recht lang. Die Weitwinkelperspektive betont das. Auf den Fotos wirkt das für mich wie ein Fingerzeig, eine Betonung.

Hoffnung bleibt, auch wenn die Zeichen schwindenHoffnung bleibt, auch wenn die Zeichen schwinden

Der Regenbogen verblasst auf diesem Bild schon wieder. Aber die Hoffnung bleibt!

Kinder sind ZukunftKinder sind Zukunft

Ganz unbefangen klettern die Kinder auf den Trümmern herum. Das ist auch gut so. Kinder sind die Zukunft unserer Stadt, unseres Landes. Deshalb sollten wir alles für sie tun. Sie brauchen intakte Familien, einen geborgenen Lebensraum, einen Raum in dem sich sich entfalten und reifen können. Die Unbefangenheit, mit der sie da da herumklettern tut gut. Aber ich finde sie sollten irgendwann auch wissen, worauf sie da herumklettern. Nur so kann verhindert werden, dass sich Geschichte wiederholt.

Daher habe ich auch nicht so recht das Verständnis für die Sprüche auf dem nächsten Bild …

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… auch wenn ich dem Graffiti eine gewisse Schönheit nicht absprechen kann.

Birkenkopf untypischBirkenkopf

Eine ganz andere Perspektive zum Birkenkopf, eher etwas untypisch. Sie zeigt eine der vielen Birken, die dem Berg den Namen geben und doch das charakteristische Kreuz auf der Spitze. Das wa dasr letzte Bild schon auf dem Weg nach Hause.

Noch ein paar fotografische Anmerkungen:
Die ganze Serie ist mit meiner neuen 5dMkIII gemacht mit dem 24-70 2.8L, 70-300 2.8 L und dem Sigma 12-24 USM. Ich musste bei der Nachbearbeitung doch feststellen, dass das Sigma auf die Abschussliste muss. Die Bildqualität fällt gegenüber den L-Objektiven deutlich ab und passt nicht mehr zur Kamera.

Die Lichtverhältnisse waren schön, aber stark kontrastierend. Irgendwann war es mir zu dumm immer wieder neu einzumessen. Ich wollte mich eigentlich auf die Motive und die Bildkomposition konzentrieren. Also habe ich einfach Belichtungsreihen gezogen (und 80% der Aufnahmen wieder gelöscht). Da ich RAW fotografiere stelle ich aber fest, dass ich aus fast jeder Aufnahme das gleiche Bild gewinnen könnte.

Als Fotograf geht man auch Risiken ein um an gute Bilder zu kommen – dabei ist der Aufnahmestandpunkt ganz wichtig. So bin ich beim Rumkraxeln in den Trümmern auch mal abgerutscht. Nun hat die Kamera einen Kratzer und ich eine schmerzende Rippe.

Ich wollte bei manchen Bilder doch Menschen drauf haben. Alle waren sehr freundlich und willig sich so ins Bild zu stellen wie ich wollte. Auch eine Gruppe aus Argentinien war dort oben – sie sprachen aber sehr gut deutsch. Eine nette Begegnung ergab sich daraus. Dabei habe ich gelernt, wie sie in Argentinien den Mate-Tee machen. Herzliche Grüße, falls Sie das lesen. Die Bilder sind in der Galerie.

Alles in allem war es für mich ein nachdenkliches Erlebnis – und die Ermutigung doch wieder öfter gezielt ein Fotoprojekt in Angriff zu nehmen.

Beim Klick auf die Bilder kommt ihr übrigens auf die Fotogalerie, da sind noch mehr Bilder drin als direkt hier im Blog gezeigt.

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