Dias scannen mit Silverfast

Seit ca 5 Jahren fotografiere ich wieder – aber aus viel früheren Jahren gilt es noch Schätze zu heben – sprich zu digitalisieren. Ich habe hier einen Reflecta 5000 mit der Scansoftware Silverfast. Und das gibt wieder etwas Anlass zu bloggen. Insbesondere deshalb, weil die Scansoftware nicht so völlig trivial ist. Das ganze läuft bei mir auf dem Mac, die Erfahrungen sollten aber auch auf Windows übertragbar sein.

Einige Ergebnisse können auf meiner Fotocommunity-Seite begutachtet werden.

1. Installation

Die Installation verläuft problemlos, wenn auch ziemlich untypisch für den Mac – also nicht die Applikation auf Programme ziehen und alles ist fertig. Nein es wird umfangreiches Zeugs mit Installern auf die Maschine gebügelt, mal sehen ob ich das auch wieder loswerden kann.

2. Allgemeines zu Silverfast

Silverfast bedient sich nicht wirklich Mac typisch. Es hat keine Menüs sondern ein ziemlich wirres Durcheinander von Einstellungsdialogen und Buttons. Den Zustand mancher Einstellung kann man nur an der Farbe des entsprechenden Button sehen. Na ja, es stammt halt aus einer Zeit, wo das User Interface noch nicht so wichtig war … Besonders ärgerlich: man kann zwar Einstellungen speichern, aber nicht wieder aufrufen. Da Silverfast gelegentlich abschmiert (auch das ist Mac untypisch) muss man alles immer wieder neu einstellen. So, genug gejammert. Die Scan-Ergebnisse sind nämlich sehr gut, und das ist ja die Hauptsache.

3. Arbeitsablauf

Da die entsprechenden Buttons nicht leicht zu finden sind, beschreibe ich es hier etwas genauer …

  1. Zunächst habe ich den Scanner kalibriert. Da ich nicht weiß ob das gespeichert wird, mach ich das nach jedem Neustart der Software.
    button-kalibrierung.png
  2. Dann stelle ich das Histogramm ein, so dass Schwarzpunkt und Weisspunkt optimal sind.
  3. histogramm.png

  4. Die Größe stelle ich so ein, dass 3000 dpi Auflösung rauskommt
  5. Bei Rahmen horizontal und Rahmen vertikal stelle ich „Standard“ ein. Dann sucht Silverfast die Orientierung der Bilder selbständig raus.
    rahmen.png
  6. Die hardwaregestützte Staubentfernung funktionert sehr gut, ist aber relativ langsam. Ich habe lange gesucht, bis ich den Button gefunden habe – dank Martin Neumeiers Notiz die mir bei der Suche nach dem handbuch in die Hände fiel. Wenn das „i“ in dem Button rot ist, ist die Staubentfernung eingeschaltet. Sehr intuitiv …
    button-fuer-staubentfernung.png
  7. Alle anderen Bildverbesserungen lasse ich weg – das kann Lightroom später auch noch machen.
  8. Besondere Beachtung verdient die MagazinEinstellung. Wenn man hier sorgfältig vorgeht, bekommt man Dateinamen, die gut zuzuordnen sind. Wichtig ist, dass die „aktuelle Position“ immer richtig ist. Dann kann man anhand der optionen ganz gut arbeiten, auch wenn Lücken in den Magazinen sind.
    magazin-scanner-einstellung.png
  9. Ich lege pro Serie einen Ordner an, vergebe die Magazinnummer von Hand, so dass ich z.B. Dateinamen bekomme wie: „1982-israel-03-23.jpg“. Leider kann man das Dateinamenschema auch nicht richtig speichern.

4. Probleme mit dem Bildwechsel

Anfangs hatte ich erhebliche Probleme mit dem Bildwechsel bei ganz dünnen Rahmen (z.b. Kodak Papierrahmen), bis ich gemerkt habe, dass auf dem Bildschieber eine orange Plastikteil sitzt, das man verschieben kann. Wenn man das an den Anfang des Bildschiebers bringt, läuft es gut.

Man muss darauf achten, dass die Magazine keine Grate oder auch Anguss-Stellen haben. Ich habe eine Serie, die wurde nicht richtig transportiert, der Scanner bleibt hängen – und Silverfast auch. Da erinnert man sich auf dem Mac doch glatt an den Befehl kill -9

Soweit mal meine Erfahrungen, vielleicht hilft es dem einen oder anderen.

5. Weitere Informationen

Natürlich bringt eine Recherche im Internet eine Menge Informationen … aber letzlich muss jeder seine eigenen Erfahrungen machen.

Kochbuchartige Anleitung: http://www.jostark.de/Files/Silverfast_Andreas.pdf

Sehr detaillierte Informationen: http://www.filmscanner.info/FragenSilverFast.html

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